Verhör von zwei Flintenweibern Aus dem Fotoalbum des Jahres 1944 "Flintenweiber" war damals der verächtliche Ausdruck für Partisaninnen. Weibliche Kämpfer widersprachen dem von den Nazis propagierten Frauenbild, jedenfalls solange, bis der Feind die deutschen Grenzen überschritt. Danach allerdings gab es auch deutsche Frauen, die sich mit Billigung der Führung aktiv mit der Waffe an den Kämpfen beteiligten. Als Partisan beschuldigt zu werden, war eine überaus ernste Sache. Aus der Sicht der Soldaten, aber auch nach den geltenden Kriegsregeln, hatten irreguläre Kämpfer die im Hinterland aus dem Hinterhalt angriffen, als Mörder den Tod verdient. Angesichts der deutschen Verbrechen aber war auch diese Art des Kampfes absolut legitim, nicht nur für Juden war es im besetzten Europa oft sogar der einzige Weg, der Vernichtung zu entgehen und aktiv Widerstand zu leisten. Entstanden ist das Foto vermutlich 1943, als Grubers Einheit kurzzeitig im Gebiet um Cholm auch zur Partisanenbekämpfung eingesetzt war. Das dort, wie auch großenteils an der gesamten Front praktizierte System der HKL (Hauptkampflinie) durch eine Kette von Stützpunkten machte es nicht sehr schwer für die Partisaneneinheiten, den Kontakt mit der sowjetischen HKL unentdeckt aufrecht zu erhalten.